Künstlerischer Foto-Blick auf Architektur
Architekturfotografie ist sehr anspruchsvoll, vor allem, wenn sie künstlerischen Ansprüchen genügen soll: Wie man interessante Gebäude richtig belichtet, ihre Strukturen im Bild festhält oder die richtige Perspektive wählt, zeigte Fotodesigner Reiner Lautwein während eines Vortrages am 28. Januar in der Tufa, zu dem die Fotografische Gesellschaft Trier eingeladen hatte. Rund 60 Fotobegeisterte waren gekommen, um anhand von Lautweins Bildern zu sehen, was im Bereich der professionellen künstlerischen Architekturfotografie möglich ist.


Lautwein präsentierte einen kleinen Ausschnitt seiner Arbeiten, die er in seinen Bildbänden veröffentlicht hat. So nahm er die Gäste in die prunkvolle Jugendstil-Welt der Oper Gent und in ein schlichter gehaltenes Volks-Theater mit. Als spannenden Kontrast zeigte er Aufnahmen von minimalistisch geprägten modernen Wohnhäusern und Firmengebäuden, in denen Glas und Beton dominieren. Die Präzision und die ästhetische Wirkung seiner Fotos, die in der Jugendstil-Serie teils an alte Gemälde erinnern, riefen beim Publikum Bewunderung hervor. Bis ein solches Foto, zum Beispiel vom Bühnenraum der Genter Oper, perfekt ist, braucht neben dem handwerklichen Know-how viele Vorarbeiten im Detail. Wie ist das Licht, wo ist der beste Standpunkt des Fotografen, welche Belichtungszeiten müssen herausgefunden werden und vieles mehr gehören dazu.
Reiner Lautwein studierte Fotodesign und Visuelle Kommunikation an der FH Dortmund. Als freischaffender Fotodesigner unterhielt er 30 Jahre lang sein Fotostudio in Bochum und arbeitete insbesondere mit Architekturbüros und Kunstgalerien in Belgien und Deutschland zusammen. Durch seine noch relativ neue Tätigkeit als Winzer in Neumagen-Drohn ist er der Region sehr verbunden.
Text: Gaby Jacquemoth · Fotos: Reiner Lautwein