Ausstellung: “Menschen und Impressionen aus der Partnerstadt Weimar”

15.05.2006

Ausstellung: “Menschen und Impressionen aus der Partnerstadt Weimar”

Weimar durch die Linse
Ausstellung im Rathaus eröffnet

TRIER. “Menschen und Impressionen aus der Partnerstadt Weimar” heißt die jüngste Ausstellung der Fotografischen Gesellschaft Trier. Bis zum 31. Mai präsentieren neun Hobbyfotografen ihre Arbeiten im Foyer des Trierer Rathauses.
Von unserer Mitarbeiterin
ALEXANDRA KIESSLING

“Ich glaubte, ich würde Weimar gut kennen, aber selbst ich habe auf den Bildern viele neue Aspekte entdeckt”, sagte Triers Oberbürgermeister Helmut Schröer bei der Eröffnung der Fotoausstellung “Menschen und Impressionen aus der Partnerstadt Weimar”. Vier Tage lang haben sich neun Hobby-Fotokünstler der Fotografischen Gesellschaft Trier im vergangenen August in der Partnerstadt auf Motivjagd gemacht. Bis zum 31. Mai stellen sie ihre schönsten Aufnahmen im Foyer des Rathauses Trier aus. Im August zieht die Ausstellung dann nach Weimar um.

“Weimar muss man einfach gesehen haben. Jeder Winkel, jede Ecke, jedes Gebäude dort ist historisch, alles ganz klassisch. Ich finde, Weimar ist die schönste deutsche Stadt”, sagte Silvano Soprani.
Die Fotoreise in die Partnerstadt hat ihn begeistert.

Die Architekturfotografie hat es dem gebürtigen Römer, der in Trier ein Uhrengeschäft führt, angetan. Die vielen Denkmäler einfach nur abzufotografieren, wäre Soprani aber zu wenig. Extreme Schrägen und ausgefallene Perspektiven bestimmen seine Arbeiten. “Ich suche immer nach einem Winkel oder einer Besonderheit, die nicht jeden Tag fotografiert wird”, erklärt der 74-Jährige.

Einen ganz anderen Ansatz wählte Stephen Levine. “Menschen, Menschen – ich fotografiere immer Menschen. Ich mag Menschen.” Den Fotoapparat immer griffbereit haben, lautet Levines Devise: “Wenn ich durch die Stadt laufe und ein schönes Motiv sehe, dann schieße ich”, sagt der New Yorker. Es sind die Geschichten hinter den Personen, die Levine in seinen Bildern festhalten will. “Hier sitzen zum Beispiel vier Menschen auf derselben Bank – und befinden sich doch in vier ganz verschiedenen Welten”, erklärt er ein Motiv.

Von der Aufnahme über die Entwicklung bis hin zur Präsentation hat Levine alles selbst gemacht. Wie die meisten der neun Weimar-Fotografen hat er die klassische analoge Schwarz-Weiß-Fotografie gewählt. Einige Künstler präsentieren jedoch auch Farbbilder. Doch auch sie halten sich nicht mit der touristischen Panoramaaufnahme auf. Die Kunst liegt im Detail.

“In unserer Anfangszeit, 1999, sind wir durch Trier gelaufen und haben Türen, Tore und Portale fotografiert. Das wurde uns aber bald zu langweilig. Da sind wir auf die Idee mit den Partnerstädten gekommen”, berichtet Klaus Meis, Präsident der Fotografischen Gesellschaft Trier. Aus der Idee ist inzwischen eine Langzeitaufgabe geworden. In Metz, Herzogenbusch und Weimar waren die Hobbyfotografen schon. Demnächst soll es nach Ascoli Piceno und Gloucester gehen. Und mit dem Blick durch die Linse wollen die Fotokünstler auch die Schönheit dieser Städte zeigen.

Stephen Levine, Hobbyfotograf und Mitglied der Fotografischen Gesellschaft Trier, vor seinen Werken. Die Ausstellung “Menschen und Impressionen aus der Partnerstadt Weimar” ist im Foyer des Trierer Rathauses zu sehen. Neun Fotografen stellen dort bis 31. Mai ihre Bilder aus.
Foto: Alexandra Kießling

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