Ausstellung: “Lichtbilder” (Karola Perrot)

07.09.2006

Ausstellung: “Lichtbilder” (Karola Perrot)

Sparsame Bilder
Karola Perrot zeigt ihre Ausstellung “Lichtbilder”

TRIER. (er) Die Welt als Strukturbild: Karola Perrot präsentiert ihre Schwarz-Weiß-Fotos in der Trierer Galerie Palais Walderdorff.

Suchen, finden, interpretieren – die drei Grundprinzipien, die Karola Perrots fotografische Welt zusammenhalten, sind schnell genannt. Seit vielen Jahren ist die

Trierer Fotokünstlerin mit ihrem Fotoapparat unterwegs. “Das Fotografieren regt mich an, zu beobachten, wie sich Orte oder Dinge verändern”, sagt Perrot. Denn: Beobachten – das ist nun einmal die große Leidenschaft der gelernten Grafikerin. Was als Bild bleibt, entscheidet am Ende der “spannende” Dialog zwischen Auge und Kamera. Und noch etwas ist wichtig für Karola Perrots Arbeit: “Ich behalte alles selbst in der Hand”.

Soll heißen: Die Fotografin hat ein eigenes Labor, in dem sie ihr Material entwickelt und bearbeitet. Dass sie fast ausschließlich Schwarz-Weiß Filme benutzt, hat viel mit ihrem Vorleben als Grafikerin zu tun. Mit Schwarz und Weiß lässt sich vorzüglich zeichnen. Karola Perrots Fotoarbeiten sind – wie auch in Trier zu sehen – auch vielfach regelrechte Foto-Grafiken. “Die Arbeit in der Dunkelheit des Labors ist bestimmt von der Suche nach den richtigen Zeichen”, erklärt die Künstlerin. Sie zu Strukturen zusammenzufügen und als Bild zu vernetzen, ist ihr Anliegen. Noch ein anderes Thema fesselt seit Jahren die Absolventin der Trierer Werkkunstschule. “Mich fasziniert, wie Licht die Dinge sichtbar macht”. Die Trierer Ausstellung setzt genau diese Schwerpunkte in Perrots Arbeit ausdrucksvoll ins Bild. Es ist eine feinsinnige Schau, wohltuend zurückhaltend, aber sehr klar in der Bildidee und qualitätvoll in der Ausführung. Besonders sehenswert sind Perrots “Lichtstücke”. In den Fotoarbeiten, die an Bauhaus- Fotografie erinnern, genügt das Licht sich selbst. Statt Mittel zum Zweck ist es selbst Motiv.

Sichtbar wird in dieser Schau einmal mehr Perrots Liebe zum Experiment und ihre zunehmende Hinwendung zum “sparsamen” Bild – zur Verknappung der Ausdrucksmittel.

Die Ausstellung ist im Palais Walderdorff zu sehen bis zum 17. September dienstags bis freitags von 11 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 13 Uhr, Informationen unter Telefon 0651/66671 und www.gb-kunst.de

Foto:Roland Morgen

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